FisFüz - oriental jazz

Murat Coşkun (Perkussion) Annette Maye (Klarinetten)
Jazz, verfeinert mit den edelsten und pikantesten Gewürzen eines orientalischen Basars
Manchmal liegt die Sensation im Umgang mit der Tradition. So auch bei FisFüz, einem deutschtürkischen Ensemble, das sich nicht auf die Begegnung zweier Nationen und Kulturen beschränkt, sondern den ganzen Mittelmeerraum und ca. 3000 Jahre Kulturgeschichte als seinen musikalischen Fundus betrachtet. Spanisches, Italienisches, Türkisches, Nahöstliches und Nordafrikanisches fließt da mit Jazz zusammen, Uraltes, Mittelaltes und ganz Neues.
Seit 1995 spielt das Ensemble FisFüz den „Oriental Jazz“- und das vom Feinsten! Die SWR-Weltmusik-Preisträger haben sich erfolgreich auf nationalen und internationalen Festivals in die Herzen ihres Publikums gespielt, sei es auf kleineren Bühnen oder auf wichtigen internationalen Festivals in ganz Europa, Nordafrika, Tunesien, Iran, Südkorea, der Mongolei und den USA.
In den überwiegend eigenen Kompositionen kommen die Stärken der einzelnen Musiker genauso zur Geltung wie das gemeinsam brillant aufeinander abgestimmte Zusammenspiel:
Die virtuos vorgetragenen Improvisationen der Klarinettistin Annette Maye sind in den Klangfarben sehr facettenreich, wechseln zwischen Witz und Melancholie, Nacht und Tag, kühl und warm, West und Ost. Die studierte Musikwissenschaftlerin spielte ihre Klarinetten mit türkischen, arabischen, marokkanischen, italienischen und französischen Musikern, beschäftigte sich mit Jazz und Klezmer und wirkt heute erfolgreich in mehreren Formationen, in denen sie ihr weltmusikalisches und ihr improvisatorisches Faible miteinander verbinden kann.
Murat Coskun (pc) liefert auf seinen Rahmentrommeln mit viel Feingefühl den passenden Puls: Bodenständiges Spielen wechselt ab mit virtuosen Solo-Einlagen mit vielen technischen und klanglichen Raffinessen Er bereichert mit seinen Rahmentrommeln sowohl das Freiburger Barockorchester als auch das Ensemble des Klezmer-Meisters Giora Feidman sowie manches Jazz-Projekt. Sein Repertoire perkussiver Spieltechniken stammt buchstäblich aus aller Menschen Länder und hat ihn zum herausragenden Exponenten seines Fachs gemacht.
Die Musik wirkt gereift und zusammengewachsen und dennoch bleibt sie lebendig und spontan. In ihrem neuem Programm - fast ausschließlich Eigenkompositionen - verknüpfen sie mit einer selbstverständlichen Leichtigkeit einer langjährigen Erfahrung gekonnt orientalische Klangfarben mit der Eigenart moderner Skalen. Der kreative Umgang mit den unterschiedlichsten Rhythmen versprüht dabei grenzenlose Spielfreude und geht dem Publikum von Beginn an in Herz und Bein.
Mit dem Album „Yakamoz“ erzielte FisFüz 2008 nicht nur begeisterte Kritiken, sondern auch eine Nominierung für den Deutschen Schallplattenpreis und gewann zahllose neue Fans in der weltmusikalischen Szene. Mit „Golden Horn Impressions“ hat FisFüz seine vierte CD als Ensemble vorgelegt – folkloristisch dezent, jazzig groovy und melodisch wie rhythmisch so vielschichtig wie die Stadt Istanbul, dieser ewige Bazar interkultureller Begegnungen zwischen Orient und Okzident. 2011 präsentierte das Ensemble im kongenialen Zusammenspiel mit dem indisch stämmigen Perkussionisten Ramesh Shotham seine fünfte CD "Ashuré". Im Folgejahr entstand aus der intensiven Zusammenarbeit mit dem großen Jazz-Klarinettisten Gianluigi Trovesi die CD „Papillons".
Das darauffolgende Werk Mozart im Morgenland versteht sich als eine Auseinandersetzung mit dem osmanischen Einfluss in Mozarts Oper "Die Entführung aus dem Serail" - eine Reise in die Vergangenheit und doch ganz aktuell: Mozarts berühmtes Singspiel zeigt sich in neuem Gewand, verwoben mit höfischer Musik aus der Zeit der Osmanen und dem Klang des preisgekrönten Weltmusikensembles.
2016 feierte FisFüz sein 20jähriges Bestehen und beschenkte sich und seine Fans mit einer Best-Of-CD: BONSAI- 20 years of oriental jazz ! Dabei präsentieren die Musiker einen wohl ausgewählten bunten Querschnitt von Rhythmen und Melodien aus dem Werk des Ensembles in einem frischen Gewand.
2019 erschien die neueste CD "Lale - Colours of Eurasia". Gemeinsam mit einem der interessantesten Improvisateure der europäischen Musikszene, dem Multi-Hornisten Arkady Shilkloper, zeigt FisFüz, dass es immer noch unentdeckte Klangschätze auf unserer Landkarte zu entdecken gibt: Die Spuren der Tulpe nachzeichnend, spüren die Musiker*innen nach Melodien, Rhythmen und faszinierenden Komponisten unterschiedlicher Zeitepochen. Die Reise führt sie vom Balkan ausgehend über Kleinasien nach Aserbaidschan und Kasachstan und schließlich zurück ins östliche Europa, nach Russland und in die Ukraine.
Duo FisFüz
Annette Maye - Klarinette, Bassklarinette
Murat Coskun - Rahmentrommeln, Perkussion